Patientenbericht (15.09.1983)

Patienten von Dr. med. Hamer
2730 Gyhum

den 15.09.83

 

Herrn
Dr. med. Weinhold
Ärztekammerpräsidenten
Stade

 

Sehr geehrter Herr Dr. Weinhold!

In Ergänzung unseres Schreibens vom 09. Oktober 1983 fühlen wir uns veranlaßt, Sie über weitere Vorkommnisse vorsorglich zu informieren.

Ein Patient, ca. 23 Jahre jung (Hodenkrebs) wurde vergangenen Donnerstag auf Veranlassung seiner Ärzte, von seinem Vater aus Berlin angerufen, er solle wieder nach Hause kommen und sich sofort operieren lassen; alle Patienten die Dr. Hamer bisher behandelt habe, seien verstorben. Er kündigte sein Kommen für den nächsten Tag an, um mit ihm nach Hamburg zu fahren und sich dort gemeinsam einen Film anzusehen. (Hier konnte es sich nur um den Film in 'extra drei' handeln).

Der Patient, der erst 8 Tage mit seiner jungen Frau hier war, diskutierte daraufhin mit einigen Mitpatienten, die den Inhalt des Films bereits kannten. Er vertrat dabei so überzeugend seine persönliche Auffassung das System selbst betreffend, als auch die positiven Eindrücke, die er in der recht kurzen Zeit hier in der Gemeinschaft gewonnen hatte, daß es wohl keinem der Anwesenden gelungen wäre, diesen Mann umzustimmen.

Dennoch ist er am nächsten Tag in Panik abgereist. Er hat Herrn Dr. Hamer zugegeben, in Hamburg bei Herrn Drossart (NDR) gewesen zu sein und dort den Film gesehen zu haben.

Patienten gegenüber hat er erklärt, er sei jetzt fest entschlossen sich operieren zu lassen und stehe nun nicht mehr hinter der Sache.

Wie war es nur möglich, den Patienten so in Panik zu versetzen?

Wir sind entsetzt. Wir, die das System der EISERNEN REGEL verstanden haben, wissen genau was jetzt passiert.

Wir aber fragen uns und auch Sie, Herr Dr. Weinhold, wer (und warum) kann ein Interesse daran haben, auf Umwegen über die Ärzte, Familienangehörigen die Patienten von Dr. Hamer zu vertreiben? Sind es die Mediziner selbst oder lassen sie sich nur als Werkzeug mißbrauchen? Geht es eventuell nur um die Person Dr. Hamer's im Zusammenhang mit dem anstehenden Prozeß gegen den Mörder seines Sohnes?

Was auch immer die Gründe sein mögen (es sind auch noch andere denkbar) hier geht es in erster Linie um Menschenleben, um unser Leben!

Wir bitten Sie, einen Appell an die Ärzte zu richten, sich zurückzuhalten und den 7. Dezember abzuwarten.

Wir sind fast alle von der Schulmedizin aufgegebene Patienten und möchten am 7. Dezember, gemeinsam mit Herrn Dr. Hamer, der ganzen Welt beweisen, daß Krebs eine heilbare Krankheit ist.

Bei der Gelegenheit bedanken wir uns für Ihren Besuch am vergangenen Wochenende. Wir sind jedoch enttäuscht, daß nur 5 Patienten, und das auch nur rein zufällig, die Möglichkeit hatten (20 Minuten), Sie zu sehen. Wir hatten uns das eigentlich anders vorgestellt.

Auch ist das kurze Gespräch vom Inhalt her sehr unbefriedigend verlaufen. Wir haben Ihnen, dem Ärztekammerpräsidenten, der sich durch die Sendung in 'extra drei' doch mit angegriffen fühlen muß, nämlich die wissenschaftliche Arbeit eines Scharlatans zu unterstützen, mehr Zivilcourage gegenüber der Öffentlichkeit erwartet.

Bitte, fallen Sie unter dem Druck aus welcher Richtung er auch immer kommtnicht um.

Wir rechnen mit Ihnen, Herr Dr. Weinhold.

Mit freundlichen Grüßen,

die Patienten von Dr. Hamer
(21 Unterschriften)