Olivia Pilhar: Chemo-Protokoll

Sämtliche Wilms-Tumore werden in der Schulmedizin nach 'Kochbuch-Manier' in Stadien eingeteilt (I-V) und entsprechend 'therapiert'! Da keinerlei Krebsursachen bekannt sind, versucht man eben anhand von international gleichen Behandlungsformen und mit Hilfe der Statistik 'experimentell' – denn dieses Vorgehen ist experimentell – der 'bösen' Zellteilung (Krebs) Herr zu werden.

Von Olivia sagen die Schulmediziner, sie hätte das Stadium IV (Wilmstumor + Fernmetastasen) gehabt. Wir Eltern hätten diese Verschlechterung durch unsere Therapie-Verweigerung bewirkt, denn anfänglich – so behauptet Primar Dr. Jürgenssen – war das Stadium mit Stadium II (keine Metastasen) diagnostiziert. Bei unserem Strafprozeß schienen sich die Herrn Schulmediziner nicht mehr so ganz einig, welches Stadium nun genau anfänglich vorgelegen hatte. Der Sachverständige Dr. Scheithauer (AKH) meinte, es hätte sich um Stadium I gehandelt. Wie dem auch sei, meinte das Gericht, klar wäre, daß aufgrund unserer Verzögerung Olivia 'schwerer therapiert' werden mußte und das gelte als straferschwerend.

Das obige 'Rezept' wurde uns von der Onkologin, Frau Dr. Slavc (AKH-Wien), nach der Operation von Olivia ausgehändigt. Handschriftlich eingetragen ist jeweils das Datum, wann genau die jeweiligen Wochen beginnen. Entsprechend diesem Plan wurden Olivia im Zeitraum von Anfang Oktober '95 bis Ende März '96 (6 Monate) die hochgiftigen Substanzen gespritzt und zwar über einen Herzkatheder direkt in die rechte Herzvorkammer. (Nazi-Arzt Mengele hätte vor Freude die Hände zusammengeschlagen, hätte er das noch erleben dürfen)

Die Zellgifte sind in der Legende angeführt. Ebenso die Richtwerte für die jeweilige Dosis der Gifte, die entsprechend dem Körpergewicht (z.B. Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht) und der Körperoberfläche (z.B. Milligramm pro Quadratmeter Körperoberfläche?!) des Kindes mathematisch exakt und 'wissenschaftlich anerkannt' berechnet werden.

Wer obiges Protokoll etwas näher studiert, bemerkt, daß es eigentlich für STADIUM II und nicht für Stadium IV vorgesehen ist. Tatsächlich 'therapierten' die Krebsexperten Olivia nach diesem Protokoll, das gegenüber dem des Stadium IV weniger Giftsubstanzen, geringere Dosen und keine Bestrahlungszyklen vorsieht.

Warum? Diesen Experten in Sachen Giftgas-Abkömmlingen (Zytostatika stammen vom Giftgas LOST) wissen selbstverständlich, daß die Menge dieser Substanzen direkt proportional der Sterblichkeit ist. Auf statistisches Material können sie ja zurückgreifen. Man brauchte – besser mißbrauchte – Olivia aber als Erfolgsfall! Deshalb reduzierte man diese – ach so notwendige und einzig lebensrettende – Rattengift-Therapie. Als Olivia in den letzten Monaten dann mit ihrer Herzleistung immer tiefer sank, ließ man das Gift Adriamycin gänzlich weg. Wir Eltern, die wir ständig um Olivia waren, konnten auch immer wieder beobachten, daß die aufgezogene Giftspritze vom verabreichenden Arzt nie zur Gänze in Olivias Herzkatheder gespritzt wurde.

Dr. Jürgenssens Erstdiagnose lautete Stadium II. Mit diesem Befund sind wir ins St. Anna Kinder-Krebszentrum gefahren. Wären wir mit Olivia dort geblieben, hätte sie die gleiche Pseudo-Therapie erhalten. Wir sind uns aber ziemlich sicher, daß man dann bei Olivia als 08/15-Patientin nicht diese Reduktionen vorgenommen hätte.

Helmut Pilhar

ARCHIV - 1995
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