Psychotrauma verändert Hirnareal
Der Standard, 12. Juli 2003
Kongress in Wien: Tragödien führen zu Dauerbeeinträchtigung
Washington/Wien - Nach Tragödien wie tödlichen Verkehrsunfällen oder dem Verlust eines Kindes kommt es laut wissenschaftlichen Studien bei bis zu einem Drittel aller Angehörigen zu dauerhaften psychischen Beeinträchtigungen.
Das berichteten unter anderem Experten auf dem 8. Europäischen Psychologie-Kongress in Wien, an dem von Sonntag bis Freitag rund 1200 Fachleute aus 100 Ländern teilnahmen. Und eine ebenfalls diese Woche im Fachblatt Pnas veröffentlichte Studie stellt einen Zusammenhang zwischen psychischer Langzeitbeeinträchtigung und Hirnanatomie her.
"Nach Katastrophen sind die Opfer, deren Angehörige, aber auch die Helfer außergewöhnlichen seelischen Belastungen ausgesetzt, die häufig nicht ohne Hilfe von Fachleuten verarbeitet werden können", erklärte Eva Münker-Kramer, Leiterin des Notfallpsychologischen Dienstes Österreich. Die möglichen Folgen reichen von Konzentrations- und Schlafstörungen über psychosomatische Beschwerden bis zu völliger Arbeitsunfähigkeit. "Häufig befinden sich die Betroffenen auch in einer Art ständigem Alarmzustand oder durchleben – scheinbar real – immer wieder aufs Neue das traumatisierende Ereignis."
Solche Ereignisse können sich laut Pnas auch in der Gehirnanatomie manifestieren. Japanische Forscher fanden bei Überlebenden des Tokioter Giftgasanschlags von 1995, die noch heute unter ihren Erlebnissen leiden (an einer posttraumatischen Belastungsstörung), ein verändertes Hirnareal, das zum Gefühlssystem des Körpers gehört: Hirnuntersuchungen mit einem Tomografen ergaben, dass die Betroffenen einen viel kleineren "Gyrus cinguli" haben.
Anmerkung H. PIlhar:
Typisch! Hamer tritt man aus dem Wissenschaftstempel bei der Vordertür raus und über die Hintertür holt man sich seine Erkenntnisse, um sie dann "in kleinen Dosen" als die eigenen dem schulmedizin-gläubigen Volk auszugeben.